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Grundausrüstung für Camper

Wenn ihr mit Wohnwagen-Gespann, Wohnmobil oder Camper unterwegs seid, gibt es viel zu bedenken: Welche Grundausrüstung muss ich mir zulegen? Welche Vorkehrungen treffen? Welche Werkzeuge sind nützlich, welche überflüssig?

Gerade für Camping-Einsteiger ist das oftmals etwas schwierig, deshalb haben wir für euch eine Liste mit den wichtigsten Punkten zusammengestellt:

Im und am Auto | Zugfahrzeug | Wohnmobil

  • Unterhaltung und Wartung: Damit euch euer Zugfahrzeug nicht im unpassenden Moment im Stich lässt, solltet ihr es regelmäßig zur Inspektion bringen und es in gutem Zustand halten. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber gerade für Reisen besonders wichtig. Hier geht es um eure eigene Sicherheit und darum, eure Fahrt möglichst entspannt angehen zu können!
    Und klar ist: Eine Panne, vor allem im Ausland, ist nicht nur gefährlich, sondern meist auch schwierig abzuwickeln.
  • Lampen: Für eine Panne bei schlechten Lichtverhältnissen benötigt ihr unbedingt mindestens eine starke (Taschen)Lampe – vorzugsweise eine, die sich auch aufhängen oder aufstellen lässt. Zusätzlich solltet ihr eine Stirnlampe mitführen, die euch die Hände für eventuelle Reparaturen und die Suche nach Werkzeugen, Dokumenten oder dem Telefon freihält. Dieses Teil ist auch auf dem Campingplatz äußerst nützlich – beim Wasserholen, beim Toilettengang oder auf nächtlichen Ausflügen!
  • Ersatzreifen/Reifen-Reparaturkit: Ein Nagel, Glasscherben oder die scharfe Bordsteinkante – und schon ist es passiert. Um einen „Platten“ wieder fit zu kriegen, braucht ihr das passende Equipment: Einen Wagenheber, einen Kreuzschlüssel (Radkreuz) oder einen Drehmomentschlüssel und einen Ersatzreifen oder ein Reifen-Reparaturset mit Kompressor. In Neuwagen werden aus Platz- und Gewichtsgründen leider nur noch selten Ersatzreifen oder -räder mitgeliefert (das wäre die beruhigendere Variante!), deshalb macht euch am besten bereits vor der Fahrt mit der Funktionsweise des Reparatursets vertraut.
  • Warndreieck: Bei einer Panne oder einem Unfall muss unbedingt und unverzüglich ein Warndreieck in einigem Abstand aufgestellt werden, um nachfolgende Autofahrer auf die Gefahr hinzuweisen. Das Warndreieck findet ihr meist im Kofferraum eures Wagens, achtet aber darauf, es an gut zugänglicher Stelle aufzubewahren und es nicht unter Bergen von Gepäck zu „vergraben“! Vorsicht: In manchen europäischen Ländern, wie z.B. Kroatien oder Slowenien, muss im Wohnwagen ein zweites Warndreieck mitgeführt werden. Bitte erkundigt euch vor der Abfahrt, wie die Regelungen in euren Urlaubsland aussehen!
  • Warnwesten: Seit Juli 2014 besteht in Deutschland außerdem Warnwestenpflicht. Wie auch in anderen europäischen Ländern muss für jeden Fahrzeuginsassen eine eigene reflektierende Weste mitgeführt und beim Aussteigen angelegt werden. Andernfalls drohen saftige Bußgelder. Auch hier bitte darauf achten, dass ihr dieses wichtige Teil immer zur Hand habt, ohne aus dem Wagen aussteigen zu müssen. Am besten platziert ihr die Westen in den Seitenfächern der Türen, unter den Sitzen oder in den Sitztaschen.
  • Feuerlöscher: Für die eigene Sicherheit oder als Hilfsmaßnahme bei anderen Unfällen, sollte ein Feuerlöscher an Bord sein. Auch dieser muss an gut zugänglicher Stelle angebracht werden, darf aber keinesfalls lose, beispielsweise im Fußraum, transportiert werden. Ratsam ist es, das Gerät von einer Fachwerkstatt sicher befestigen zu lassen. Bitte auch den Feuerlöscher nicht im Kofferraum unter dem Gepäck anbringen, denn wenn ihr im Ernstfall erstmal euer Gepäck ausräumen und das gute Stück suchen müsst, verliert ihr wertvolle Zeit!
  • Decken: Der ADAC und andere Pannenhelfer sind schnell und effektiv. Dasselbe versprechen diverse Autohersteller wie Skoda mit einer Mobilitätsgarantie oder Kfz-Versicherungen mit ihrem Schutzbrief. Wer aber schon mal bei 10 Grad minus an der Autobahn hinter der Leitplanke stand und bibbernd auf die Helfer gewartet hat, weiß, was man in einem solchen Fall an einer warmen Decke hat! Wen das nicht überzeugt: Denkt daran, dass eine Decke auch herrlich für spontane Campingausflüge oder Picknicks nützlich sein kann. Cool, oder?
  • Gurtschneider/Rettungshammer: Wenn sich bei schwereren Unfällen die Gurte nicht lösen oder die Fenster nicht öffnen lassen – ein absolutes Alptraumszenario! Abhilfe schaffen Gurtschneider und Rettungshammer (gibt es auch in kombinierter Form), die für ein paar Euro zu haben sind. Sie sollten an jedem Sitz angebracht werden, um im Notfall für alle Mitreisenden schnell greifbar zu sein. Wir hoffen natürlich, dass ihr diese Geräte nie brauchen werdet und sie in euren Fahrzeugen zu nutzlosen Staubfängern verkommen – aber sicher ist sicher!
  • Erste-Hilfe-Kasten: Auch dieser Ausrüstungsgegenstand wird in Neufahrzeugen mitgeliefert. Wenn ihr aber einen Gebrauchtwagen kauft oder euer Auto schon länger fahrt, kontrolliert bitte, ob der Erste-Hilfe-Kasten mit an Bord und das „Haltbarkeitsdatum“ (ja, auch hier gibt es eines!) noch nicht abgelaufen ist. Schaut bei Gelegenheit mal rein, ob alle wichtigen Hilfsmittel – Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Handschuhe & Co. – vorhanden sind.
  • Rettungsdecke: Die so genannten „Rettungsdecken“ sind reflektierende Folien mit einer goldenen und einer silbernen Seite, um verunglückte Menschen vor Unterkühlung oder Überhitzung sowie Nässe, Wind oder Kälte zu schützen. Auch sie gehören zur Pflichtausrüstung für jeden Autofahrer, Outdoorfan und Camper!

Im Wohnwagen/Wohnmobil/Camper

Für euren Aufenthalt auf dem Campingplatz oder beim „Wildcampen“ empfehlen wir folgende Ausrüstung:

  • Feuerlöscher: Schon wieder? Ja, schon wieder! Diese Geräte wurden dafür entwickelt, im Notfall schnell greifbar zu sein. Deshalb solltet ihr auch einen im Wohnwagen oder im hinteren Bereich eures Wohnmobils bzw. Campers anbringen. Denn gerade die dort verbauten Materialien sind alles andere als feuerfest und ein Brand kann verheerende Folgen haben.
  • Werkzeugkasten: Was in einen Werkzeugkasten gehört, ist in erster Linie Sache der persönlichen Vorlieben und des eigenen handwerklichen Geschicks. Sicherlich müsst ihr euch nicht „überausstatten“. Aber essenzielle Werkzeuge wie Schraubenzieher-, Schraubenschlüssel, Steckschlüssel- und Imbus-Sets, ein Hammer, eine kleine Holzsäge, Arbeitshandschuhe (auch zum Reifenwechseln!) und natürlich ein paar Schrauben und Nägel sollten schon dabei sein. Fortgeschrittene dürfen natürlich auch einen Akkubohrer/-schrauber, eine Rohrzange, eine Axt und eine Metallsäge mitnehmen – die sind immer besonders unterhaltsam :-)
  • Feuerzeug/Streichhölzer: Ob Lagerfeuer, Grills, Gasherde, Zigaretten oder Kerzen für romantische Abende – wenn ihr nicht so gut mit Feuersteinen umgehen könnt, solltet ihr für diese „Notfälle“ gerüstet sein!

 

Sonstige Helfer:

Wenn es mal schnell gehen muss und das Profi-Werkzeug nicht zur Hand ist, kommt man mit folgenden Alltagsgegenstände häufig weiter:

  • Plastiktüten | Ziplocs: Ob ihr sie zum Sortieren, Aufbewahren, Transportieren oder als Regenschutz nutzt – Plastiktüten und Ziplocs sind praktisch, wiegen nichts und nehmen keinen Platz weg – also nicht zu sparsam damit eindecken…
  • Gaffer- und Masking-Tape (Klebeband): Wenige Zentimeter von diesen Wundermitteln können euren Tag retten! Wir selbst haben mit Klebebändern bereits Schuhe, Fahrräder und Smartphones repariert, abgebrochene Spiegel wieder angeklebt, Rohre befestigt, Schubladen repariert, Kameras an Wänden befestigt und kleine Kunstwerke geschaffen. Hat jemand noch etwas hinzuzufügen?
  • Paracord: Das Paracord, auch Fallschirmleine genannt, ist ein extrem starkes und haltbares Geflecht aus Nylonschnüren, mit dem – um nur ein Beispiel zu nennen – die Astronauten des Weltraumshuttles Discovery das Hubble-Teleskop repariert haben. Auch im Überlebenstraining wird die zähe Schnur als Allrounder gepriesen. Weniger Abenteuerlustige nutzen das Paracord gerne als Wäscheleine, schmucke Armbänder oder zum Befestigen von Hängematten. Mit weniger als 50 Cent pro Meter ein günstiger Komfort.
  • WD-40 | Ballistol: Im Do-It-Yourself-Bereich und für selbst ernannte Mac Gyvers wird nach einem klaren Schema vorgegangen. Muss ein Objekt befestigt werden? Nimm Gaffer-Tape! Muss sich ein Objekt bewegen? Nimm WD-40! Mit dem Öl (oder mit Ballistol) können Schlösser, Ketten und sonstige widerspenstige Teile geschmiert und wieder in Gang gesetzt werden. Eine Dose, null Probleme! 
  • Backpulver: Zusammen mit Honig und Wasser ergibt das eine unwiderstehliche Bio-Ameisenfalle

Für den Aufenthalt

Unter all den Dingen, die man bei Camping-Ausstattern findet (und von denen man bis dahin gar nicht wusste, dass man sie un-be-dingt braucht), gibt es einige, die für uns unverzichtbar geworden sind und die wir bei fast jedem Camping-Ausflug nutzen:

  • Gasgrill: Auf vielen Campingplätzen sind Holzkohlegrills mittlerweile verboten, daher haben wir uns einen kleinen Gasgrill zugelegt, den Safari Chef von CADAC. Wir lieben das Teil, denn es ist dank seines ganzen Zubehör (Grillrost, Grillplatte und Wok, der sich auch als Deckel nutzen lässt) ultra-universell und lässt sich mit weiteren Gadgets, z.B. einem Pizza-Stein erweitern.
  • Holzbrettchen zum Unterlegen: Hat man für Wohnwagen oder Wohnmobil einen schönen Stellplatz gefunden, geht die Arbeit richtig los. Das Gefährt muss nivelliert, also gerade ausgerichtet werden. Dafür eignen sich hervorragend kleine Holzbrettchen unterschiedlicher Größe und Stärke, die unter die Standfüße oder Reifen gelegt werden. Ihr könnt einfach mal im Baumarkt eures Vertrauens fragen, ob man euch Abfallholz gibt. Ansonsten kann man die Brettchen auch günstig kaufen und selbst zuschneiden. Aber bitte darauf achten, dass ihr Massivholz verwendet – Spanplatten oder Ähnliches sind nicht ausreichend belastbar!
  • Wasserwaage: Wer es ganz genau wissen möchte, kann mit einer kleinen Wasserwaage im Inneren des Campers checken, ob das Gefährt gerade steht. Wir nutzen dafür ein Billigteil mit Magnet von Obelink, das wir an einer der Metallplatten im Wohnwageninneren aufbewahren, damit es nicht verloren geht.
  • Wasserkanister/-behälter: Zwei Gefäße (je 8 – 10 Liter Fassungsvermögen) zum Wasserholen gehören zum Standardequipment. Auf dem Markt gibt es eine unendliche Anzahl von Angeboten – mit Rädern, ohne Räder, schwarz, blau, transparent, ja, sogar „Wasserroller“ (gefunden bei Wikipedia), aber unserer Erfahrung nach reichen einfache große Plastikwasserflaschen mit Tragegriff, wie man sie in Supermärkten anderer Länder häufig kaufen kann, oder einfache Kanister völlig aus. Wir haben uns jedenfalls von den mächtigen und teuren Kanistern verabschiedet. Wer möchte schon 50 Liter (=Kilo!) mit gekrümmtem Rücken in einer Hand schleppen und sich dabei die Bandscheiben ausrenken? Dann schon lieber zwei kleinere Gefäße nehmen und schön ausbalanciert und knieschonend über den Campingplatz schreiten.  Das hat auch den Vorteil, dass eine Person alleine bequem den Wassertank befüllen kann.
  • Hängematte: Wenn man sich von anstrengenden Reparaturen, Do-It-Yourself-Projekten oder anderen schweißtreibenden Tätigkeiten erholen möchte, gibt es doch nichts Schöneres, als in einer Hängematte zu relaxen, oder? Unser Lieblingsteil ist das Modell NC7250-944 von Semptec, ein unglaublich leichtes und klein zusammenfaltbares Teil, das dennoch extrem reißfest ist (bis zu 200 Kilo belastbar, also auch nach einem ausgiebigen Grillfest noch zu nutzen). Außerdem ist diese Hängematte mit einem integrierten kompletten Moskitonetz ausgestattet und einfach zu befestigen. Hier könnte dann auch das oben genannte Paracord zum Einsatz kommen! Damit könnt ihr die Hängematte am nächsten Baum festzurren und bei der Lektüre eures Lieblingsbuchs die Ruhe vor eurem rollenden Zuhause genießen!

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