In Teil 1 haben wir euch die Grundlagen der Stromversorgung unterwegs nähergebracht, heute fokussieren wir…

Gas-Adapter beim Camping in Europa
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Eine Woche ohne Heizung und Kochmöglichkeit – bei Nachtfrost und Tagestemperaturen von um die 5 bis 8 Grad kein Zuckerschlecken. Fanden zumindest Nele und Jalil, die in Spanien zwar eine Gasflasche, aber keinen passenden Adapter besorgen konnten. Die Rettung musste dann aus Deutschland herangeschafft werden – teure Versandkosten inklusive.
Damit dir so etwas nicht passiert, geben wir dir heute einen Überblick über Normen und Möglichkeiten, wie du dich auch im europäischen Ausland problemlos mit Gas versorgen kannst.
Die Gasversorgung in Europa
Die Verwendung ist klar: Man benutzt Gasflaschen beim Campen oder Reisen, um zu kochen oder heißes Wasser zu bekommen. Bei der Zusammensetzung von mobilem Campinggas, welches oftmals aus einer Mischung von Propan und Butan entsteht, wird in den verschiedenen Ländern jeweils etwas anders vorgegangen.
Grundsätzlich kannst du allerdings von einem ähnlichen Mischungsverhältnis – deshalb wird dir das verwendete Gas in der Regel keine Schwierigkeiten bereiten. Doch wenn du dich im Vorfeld eines Campingtrips ins Ausland mit der Gasversorgung beschäftigst, ist das Mischverhältnis nicht der einzige Unterschied, der dir auffallen wird. Schließlich kommt es bei der Versorgung noch viel mehr auf den richtigen Anschluss an. In Europa hast du in den einzelnen Regionen meist keine Probleme mit der grundsätzlichen Gasversorgung.
Gasflaschen bekommst du an den allermeisten Tankstellen. Lediglich die unterschiedlichen Anschlüsse der Gasflaschen halten womöglich ein paar Hürden parat. Leider gibt es hierzu derzeit keine europaweite Norm, weshalb du auf Gas-Adapter angewiesen bist.



Wofür werden Gas-Adapter benötigt?
Dein Wohnwagen oder Wohnmobil ist mit einem deutschen Schlauchsystem ausgestattet, sofern du das Fahrzeug hier gekauft hast. Da du die deutschen Gasflaschen im Ausland oft nicht austauschen oder auffüllen kannst, benötigst du entsprechende Adapter, um ausländische Gasflaschen an deiner deutschen Gasanlage anschließen zu können.
Als Alternative kannst du dir Gas-Adapter zum Befüllen deiner deutschen Gasflasche im Ausland zulegen. In diesem Fall benötigst sowohl Füllstutzen, um die Flaschen zu befüllen, als auch zusätzlich noch Entnahmeadapter, um die Gasflaschen im Ausland anschließen und verwenden zu können.
Kombinierst du beide Sets, dürfte deine Gasversorgung im europäischen Ausland absolut gesichert sein.
Aber Achtung: Das Befüllen von Gasflaschen, die keine Tankflaschen sind, ist in vielen Ländern zumindest an den Tankstellen verboten. Zwar wird das manchmal «unter der Hand» trotzdem durchgeführt, aus Sicherheitsgründen ist dies jedoch nicht ratsam. Besser ist es, sich vorab zu erkundigen und die Befüllung nur an autorisierten Stellen vornehmen zu lassen.





Die unterschiedlichen Arten von Gasadaptern
Die Notwendigkeit, unterschiedliche Gas-Adapter mitzuführen, ist relativ einfach zu erklären: Es gibt vier verschiedene Typen, an die du dich halten kannst. Dabei kommt es immer darauf an, welche Gasversorgung du für deinen Campingurlaub nutzen möchtest. Die folgenden Arten der Gasversorgung stehen dir zur Verfügung:
Adapter für Rechts-/Linksgewinde
Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei entweder um ein Gewinde, welches sich nach rechts oder alternativ auch nach links drehen lässt. Dies ist je nach Land und Schlauchsystem unterschiedlich und soll so die Sicherheit beim Umgang mit Gas erhöhen.
Adapter für Glasflaschen
Die Adapter für Flaschen sind beim Camping je nach verwendeter Gasflasche unterschiedlich. In Europa gibt es vier verschiedene Adapter («Übergangsstutzen»), die du in einem sogenannten Euro-Set kaufen kannst. Mit diesen vier Vorrichtungen bist du in jedem Land versorgt (siehe weiter unten) und kannst die ausländischen Gasflaschen in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil anschließen.
Tankflaschen
Solche sind gar nicht einmal unüblich und die besten Energieversorger beim Campen. Denn du kannst sie an allen LPG-Tankstellen auffüllen. Bist du im Ausland unterwegs, benötigst du zum Befüllen geeignete Europa-Füllstutzen für die Zapfsäulen.
Kartuschen
Solltest du Gaskartuschen mit in den Urlaub nehmen, benötigst du keinen speziellen Gas-Adapter. Bei den Kartuschen handelt es sich um sogenannte Einwegbehälter, die mit Flüssiggas befüllt sind und die du zum Kochen nutzen kannst. In der Regel verwendest du diese so lange, bis die Kartusche leer ist und kaufst dir dann eine neue.
Sind die Gas-Adapter zum Entnehmen und Befüllen unterschiedlich?
Ja, die Adapter zum Entnehmen des Gases und zum Befüllen unterscheiden sich. Zum Befüllen benötigst du Füllstutzen, die für alle autorisierten Füllstationen geeignet sind – auch im Ausland – und kannst damit deine Tankflasche wieder auffüllen. Grundsätzlich könnten damit auch die mitgenommenen deutschen Gasflaschen befüllt werden.
Doch wie oben schon erwähnt, ist dies in den meisten europäischen Ländern verboten und sollte nur qualifiziertem Personal vorbehalten bleiben. Um das Gas aus den ausländischen Flaschen zu entnehmen und zu benutzen, benötigst du Zwischenstücke, die je nach Land in unterschiedlichen Größen angeboten werden.





Welche verschiedenen Adaptergrößen gibt es zum Entnehmen?
Insgesamt gibt es vier verschiedene Anschlüsse, die du für deinen Urlaub benötigen wirst, um die ausländischen Gasflaschen in deinem Wohnwagen oder Wohnmobil anzuschließen. Mit den folgenden Listen kannst du dich orientieren:
Entnahmestutzen | Anschluss | Gasflaschenanbieter |
---|---|---|
D1 | M10x1 Außengewinde | Vetta Gas |
D2 | W20x1/1422LHH Innengewinde | Liqui, Butan, Agip, Mi, Pibi |
D3 | M14x1,1,5 | Kosan |
D4 | W21.8×1/1422LH Innengewinde | Nordisk-Flaskegas, Calor, Botto, Esso, Thermo, Drachen, Primus, Butan, Oban |
Gas Adapter in anderen Ländern
Wie zuvor erwähnt brauchst du für einige Länder eine andere Gasflasche, als hierzulande verwendet wird, sowie den entsprechenden Adapter. Nachfolgend daher eine kurze Liste, welche Gasflaschen und Adapter wo verwendet werden:
- Spanien D4
- Norwegen D3
- Italien D1, D2, D3 oder D4
- Kroatien D4
- Frankreich D4
- Schweden D3
- Polen verwenden gleiche Gasflaschen wie Deutschland
- Holland D4
- Portugal D3
- Tschechien D4
- Schweiz D1, D3 oder D4
Hinweis zu Norwegen und Schweden: Um eine norwegische oder schwedische Flasche an das deutsche System anschließen zu können, benötigst du – neben dem D3 Adapter – noch einen weiteren. Diesen bekommst du vor Ort im jeweiligen Land zu kaufen, zum Beispiel im Baumarkt oder bei einem Gasflaschenhändler.
Du kannst dir sowohl in Norwegen als auch in Schweden für deinen Aufenthalt eine Leihflasche der Firma Aga besorgen, von der es zahlreiche Zweigstellen gibt. Dort bekommst du auch den benötigten Adapter. Alternativ besteht in Norwegen die Möglichkeit, deine deutsche Flasche bei der Firma LPG Norge befüllen zu lassen. Hier findest du eine Karte mit Füll- und Tauschstationen für deutsche Gasflaschen in Schweden (keine Gewähr auf Richtigkeit unsererseits, da externer Link).
Im Fazit: Vier Anschlüsse lassen Übersicht behalten
Letzten Endes ist es mit ein bisschen Hintergrundwissen gar nicht so schwierig, die Übersicht bei den gängigen Adaptern zu behalten und auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein. Mit der vorangegangenen Liste als Spickzettel kannst du von nichts mehr überrascht werden. Zum Thema Gas gibt es im Wohnmobil noch einige weitere Dinge zu beachten, wie zum Beispiel die Gasprüfung für das Wohnmobil und den Wohnwagen. Hier findest du die wichtigsten Vorschriften, Abläufe, Kosten zur Gasprüfung.
Experten im Podcast zum Thema «Grundwissen – Gas beim Camping»
In unserem Podcast haben Nele und Sebastian das Thema «Grundwissen – Gas beim Camping» ausführlich beleuchtet, geben Informationen und Tipps. Hör unbedingt mal rein:
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Letzte Aktualisierung am 29.03.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Technikverliebter Nerd, der mit Frau, Hund und Gasgrill seit 2015 im Wohnmobil lebt – derzeit in einem Clou Liner. Im Winter im Süden, im Sommer im Norden, als digitaler Nomade immer auf Reisen.
Lieblingsspots: Am Wasser.
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