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Internet im Wohnmobil: Netgear Nighthawk M1 im Langzeit-Test
Wir arbeiten täglich im Wohnmobil und sind daher auf gutes und schnelles Internet angewiesen. Jahrelang waren wir mit einem mobilen Router von Huawei unterwegs. Vor einem knappen Jahr habe ich einen Netgear Nighthawk M1 angeschafft, da der andere Router zwei Nachteile hatte. Mehr dazu im Artikel. Dieser Artikel fokussiert sich auf den Einsatz des Routers im Wohnmobil.
Inhaltsverzeichnis
Lieferumfang
Neben dem Router befindet sich ein USB-C Kabel für das Laden und ein Netzteil sowie ein Adapter für Steckdosen in Deutschland und UK. Das Netzteil kommt bei uns nicht zum Einsatz, der Router steckt direkt in einer USB Dose im Schrank.
[apn typ=»template» template=»tpl-5″ asin=»B079H2LX8X» tag=»cs-nighthawk-21″ tpl-infobox=»true» tpl-stars=»true» false=»»]Technische Daten
- Downlink max. 1 GBit/s
- Uplink max. 150 MBit/s
- LTE KAT 16, bis zu 4-fach Carrier Aggregation, 4x MIMO
- LTE/4G 700/800/900/1800/2100/2300/2500/2600 MHz
- 3G 850/900/1900/2100 MHz
- kein 2G, was sehr praktisch ist, denn die Geschwindigkeit von 2G nützt keinem etwas
Der Router wiegt 240g mit Akku und ist knapp 11 x 11 Zentimeter lang und breit sowie 2 Zentimeter dick.
Er hat einen USB-C sowie USB-A Anschluss, einen Ethernet-Port und zwei TS-9 Anschlüsse für externe Antennen.
Das WLAN
Der Nighthawk M1 kann zwei WiFi-Netze aufspannen – eines im 2.4 GHz (802.11 b/g/n) und eines im 5GHz Bereich (802.11 a/n/ac). Für den Betrieb im Wohnmobil ist das ziemlich hilfreich: Mittlerweile haben viele Wohnmobilisten ein eigenes WLAN an Board und da im 2.4 GHz Bereich nur 13 Kanäle zur Verfügung stehen, kommt es immer wieder zu Störungen, wenn man nahe beisammen steht. Daher nutzen wir primär das 5-GHz-Netz. Allerdings haben wir auch einige Geräte an Board, die kein 5 GHz unterstützen, für diese nutzen wir das 2.4-GHz-Netz.
Beide Netze lassen sich einzeln konfigurieren mit eigener SSID, Kanal und Passwort. Die WiFi-Reichweite kannst du in den Stufen Short, Medium und Long steuern. Auch WPS ist aktivierbar.
Beim Nighthawk lassen sich 20 Geräte per WLAN verbinden. Das war einer der Gründe, den Router zu wechseln, denn unser Huawei-Router konnte nur mit 5 Geräten umgehen.
Weitere Funktionen
Der Router kann per USB an den Rechner angeschlossen werden und bietet – ohne Treiberinstallation – Thetering an. Du kannst einstellen, ob dabei das WLAN aktiv bleibt, so dass andere Geräte den Router auch weiter nutzen können oder ob es deaktiviert wird. Außerdem besitzt der M1 auch einen Ethernet-Port. Damit kann man ihn als Access Point nutzen.
Auch eine Micro-SD-Karte kann eingelegt oder per USB Festplatte oder Stick verbunden werden. Damit wird der Router zum Streaming-Server. Bilder und Videos lassen sich per Browser, App oder VLC abspielen.
Schließt du ein anderes Gerät wie ein Handy an den USB-Anschluss an, kannst du den Router auch als Powerbank nutzen. Mit seinem 5.040 mAh Akku reicht das durchaus für eine Ladung.
Das Feature Datenverbrauchsanzeige brauchen wir nicht, da wir eine echte Flatrate haben, es dürfte aber für viele andere Nutzer wichtig sein, die nur über ein limitiertes Datenvolumen verfügen.
Akkubetrieb
Ohne eingelegten Akku läuft der Netgear nicht. Das wäre beim Dauerbetrieb mit USB Stromversorgung schön gewesen. Dafür erkennt der Router, wenn er dauerhaft am Strom hängt und schaltet in den Akku-Schonmodus. Dabei wird der Akku soweit ich sehen kann zwischen 20% und 80% Kapazität gehalten. Das ist super, denn Lithium Ionen Akkus halten so am längsten. Man kann die Batterie auch austauschen, falls sie doch nach Jahren den Dienst quittiert.
Im Betrieb hielt eine Akkuladung bei mir ca. 11 Stunden. Hierbei kommt immer stark auf den Empfang an und darauf, wie viele Geräte verbunden sind bzw. wie viele Daten geladen werden. Ich finde den Wert super, einen normalen Arbeitstag kann man so auf jeden Fall mit einer Akkuladung überbrücken.
WLAN auf dem Campingplatz verteilen
Diese Funktion heißt beim M1 «Daten-Offloading». Der Router verbindet sich mit dem WLAN zum Beispiel auf dem Campingplatz und alle verbundenen Geräte am Router können es dann nutzen.
Erfahrungswerte aus der Praxis
Zwei Dinge sind für uns persönlich sehr positiv: Der Router arbeitet perfekt mit Multi-SIM-Karten zusammen und er läuft unter Last stabil. Diese beiden Punkte haben uns beim vorherigen Router von Huawei extrem gestört.
Keine Multi-SIM Probleme mehr
Wir haben einen Vertrag von der Telekom mit zwei Multi-SIM-Karten. Das bedeutet, wir können die Flatrate auf dem Router, dem Handy und dem Tablet nutzen. Viele preiswerte Router kommen damit nicht klar. Wenn zum Beispiel ein Anruf reinkommt, blocken sie diesen ab. Es klingelt kurz und der Anrufer hört nur ein Besetztzeichen.
Das liegt daran, dass die Router schlecht konfiguriert sind. Oft kann man das jedoch nicht ändern und für uns war das extrem nervig. Immer wieder war ich nicht telefonisch erreichbar, da der Router den Anruf «angenommen» hat. Also er hat es versucht.
Der Netgear M1 hat dieses Problem nicht.
Stabilität unter Last
Wir verbrauchen relativ viel Datenvolumen – sei es der Upload von Videos, Download von Apps oder Daten oder das Erstellen von Backups. Bei uns fließen durchaus auch mal mehrere Terabytes in einem Monat über den Router. Der Huawei vorher hat das immer mal wieder mit Instabilität und Ausfall quittiert. Mitten in der Arbeit startete sich das WLAN neu oder es kamen einfach keine Daten mehr durch. Nach einem Neustart lief er dann wieder. Das nervt. Auch dieses Problem ist mit dem Netgear verschwunden.
Geschwindigkeit und Empfang

Wir haben auf dem Wohnmobildach zwei LTE-Antennen, die an den Router angeschlossen sind. Damit verbessern wir die Empfangseigenschaften bei schlechtem Netz teilweise sehr stark.
Fast alle meine Geschwindigkeitsmessungen habe ich mit den Antennen durchgeführt. In Deutschland konnten wir mit dem Router stadtnah tatsächlich schon über 200 MBIt/s erreichen. Auf dem Land wird es dann schnell weniger, unter 20 MBit/s war es jedoch selten. Wenn, dann hatten wir mal gar keinen Empfang, weil es bei der Telekom ein Funkloch gab.
Im Ausland sieht es dank Roaming besser aus, denn wir können fast alle Netze im jeweiligen Land nutzen. Gerät ein Anbieter in ein Funkloch, wechselt der Router automatisch auf einen anderen. In abgelegenen Gebieten kann es schon mal vorkommen, dass kein LTE zur Verfügung steht. Dann springt der Netgear auf 3G oder HSDPA und erreicht auch dort oft gute Geschwindigkeiten. Ab und an waren es mal nur 3 Mbit/s, das lag dann aber nicht am Router sondern einfach an der schlechten Abdeckung in abgelegenen Gebieten.
Ich habe unterwegs immer mal wieder die Geschwindigkeit gemessen und die Werte vom Router liegen immer gleichauf mit meinem iPhone X. Gerade stehen in Portugal in der Nähe von Albufeira und mit dem Anbieter MEO schaffe ich am Morgen 50 – 60 MBit/s über LTE.
Fazit
Der Netgear Nighthawk M1 ist ein schicker Router, der stabil und unaufgeregt seit 9 Monaten seinen Dienst bei uns im Wohnmobil verrichtet. Ich musste ihn in der Zeit nur wenige Male neu starten und ab und an manuell in die Netzwahl eingreifen.
Er hat viele Terabyte Daten in und aus dem Womo geschaufelt. Wir sind damit auch für die nächsten Jahre gerüstet, denn der Ausbau auf Gigabit LTE ist noch im Gange und 5G wird noch 1-2 Jahre dauern. Wenn du also zukunftssicher sein willst, ist der M1 in meinen Augen ein super Gerät.
Die Vorteile
- Dual-WLAN Funktion sorgt für weniger Probleme durch das 5GHz Netz und Kompatibilität alter oder einfacher Geräte im 2.4 GHz Bereich
- Der Router arbeitet wunderbar mit Multi-SIM-Karten, Anrufe werden nicht einfach abgeblockt
- Er arbeitet sehr stabil auch bei hoher Last
- Er kann auch mal genutzt werden um ein anderes WLAN weiter zu verteilen
- Zukunftssicher dank Gigabit LTE
Die Nachteile
- Der einzige Wermutstropfen ist der Preis:
Diese Antenne nutzen wir auf unserem Fahrzeug:
Experten im Podcast zum Thema «Internet auf Reisen»
Auch in unserem Podcast haben Nele und Sebastian allgemein das Thema «Internet auf Reisen» ausführlich beleuchtet, geben Informationen und Tipps. Hör doch mal rein:
Letzte Aktualisierung am 1.06.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Technikverliebter Nerd, der mit Frau, Hund und Gasgrill seit 2015 im Wohnmobil lebt – derzeit in einem Clou Liner. Im Winter im Süden, im Sommer im Norden, als digitaler Nomade immer auf Reisen.
Lieblingsspots: Am Wasser.
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