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Solaranlage auf dem Wohnmobil – eine Montageanleitung

Wer wie wir in seinem Wohnmobil lebt und arbeitet, nutzt dieses nicht nur als Wohnung sondern auch als Büro. Dadurch haben wir ein paar mehr Verbraucher, die wir täglich zum Arbeiten benötigen und die dafür mehrfach täglich ihre Dosis Strom brauchen. Da wir außerdem nicht jeden Tag auf einem Stellplatz stehen können und wollen, brauchen wir eine Stromquelle, die unabhängig ist. Einen Stromerzeuger, also ein tuckerndes Aggregat kommt nicht in Frage. Es stinkt und macht Lärm.

Wenn es bezahlbar bleiben soll, ist die beste Möglichkeit, eine Solaranlage auf dem Dach des Wohnmobils. Ich stelle hier Grundlagen, Überlegungen, Planung, Einkauf sowie die Umsetzung online.

Damit kannst auch du dir deine Solaranlage auf dein Wohnmobil bauen.

Eine Liste unserer Verbraucher gibt einen Anhaltspunkt, wie viel Strom wir täglich brauchen. Weiter unten gehe ich auf die Berechnung ein:

  • Laptops
  • Tablet
  • Smartphones
  • Mifi Router
  • Raspberry Pi Mini Computer
  • E-Book Reader
  • Lautsprecher und Radio
  • Wasserpumpe
  • Heizung

Aus Budgetgründen haben wir uns entschieden, die Solaranlage selber zu planen und zu montieren. Auch wenn ich nicht der Superhandwerker bin, sollte das kein Problem für mich sein. Alles, was ich gelernt habe, stelle ich dir in diesem Artikel kostenlos zur Verfügung. Wenn du diesen Artikel liest, sparst du dir viel Rechercheaufwand :-)

12 Volt oder 220 Volt?

Eine wichtige Frage, wenn es um Strom und Wohnmobil geht. Viele technische Geräte, die wir in unserem Alltag genutzt haben wie beispielsweise ein Fön, funktionieren mit 220 Volt. Oft besitzen diese jedoch ein Netzteil, welches die elektrische Spannung von 220 auf 24, 12 oder noch weniger Volt heruntertransformiert. Um 220 Volt Geräte im Wohnmobil zu betreiben, benötigst du einen Wechselrichter. Schließt du jetzt ein 220 Volt Gerät mit Netzteil an, dann wird die Spannung von 12 Volt durch den Wechselrichter auf 220 Volt transformiert und vom Netzteil zurück auf 12 Volt. Du merkst selber, dass ist Unsinn und dabei geht Energie verloren und wird in Wärme umgewandelt.

Auch belasten Wechselrichter durch die hohe Stromaufnahme die Akkus. Ebenso Fön, Minibackofen und Kaffeemaschinen. Daher rate ich dir dazu, komplett auf 220 Volt Geräte zu verzichten und auf 12 Volt Geräte zu setzen. Für fast jedes Gerät gibt es auch 12 Volt Versionen.

Solargrundlagen

Ich fange jetzt hier nicht an, über Sonne, Sand und Photonen zu schreiben. Wenn du solche Grundlagen suchst, dann lies dich hier ein: http://www.solarstromerzeugung.de/grundlagen/

Mir geht es eher um die Grundlagen die man für den Kauf einer Solaranlage für das Wohnmobil benötigt.

Der Strom in deinem Wohnmobil kommt aus zwei oder mehr Batterien. Die eine ist die Starterbatterie. Diese befindet sich normalerweise im Motorraum. Sie ist dafür da, den Motor zu starten, und Licht, Blinker etc. mit Strom zu versorgen. Die andere Batterie (können auch 2 oder mehr sein), ist die Verbraucherbatterie. Diese speist die Beleuchtung, Pumpen, Kühlschrank usw. Beide Batterien werden beim Fahren über die Lichtmaschine geladen. Steht dein Wohnmobil, werden die Batterien natürlich nicht geladen. Die Solaranlage soll diesen Zustand ändern und die Batterien auch im Stand laden. Einen ausführlichen Artikel zu Batterien im Wohnmobil findest du hier.

Die Solaranlage besteht aus den Solarmodulen (Solarzellen) und einem Laderegler. Der Laderegler prüft quasi ob die Batterie voll ist und wenn nicht, wird sie über den Strom, der von den Solarzellen kommt, geladen. Ist die Batterie voll, kappt der Regler den Strom. Entnimmt ein Verbraucher Strom, wird wieder geladen, bis die Batterie voll ist.

Solar auf dem Wohnmobildach

Die Solarmodule werden auf das Dach geklebt, dort scheint am meisten Sonne ;-). Dafür gibt es speziellen Kleber und Halterungen. Wichtig ist auch, dass die Module unterlüftet werden. Klebt man sie direkt auf das Dach, werden sie zu heiß und bringen nicht mehr so viel Leistung. 2 Zentimeter Abstand sollten es mindestens sein.

Ich wollte die Module direkt auf den Alkoven kleben. Die Idee dahinter war, dass die Solarmodule die Sonne absorbieren. Dadurch kommt nicht mehr so viel Hitze durch und der Alkoven ist bei Sonne angenehmer temperiert. Da er aber nach vorn geneigt ist und damit keine gerade Fläche vorhanden ist, klappte das nicht.

Solarmodule haben den besten Wirkungsgrad, also die beste Stromausbeute, wenn die Sonne in einem Winkel von 90 Grad auf sie scheint. Da sich die Sonne über den Tag verteilt bewegt und auch je nach Jahreszeit unterschiedliche Winkel hat, müsste man die Solarmodule immer der Sonne nachführen. Sie müssten dreh- und neigbar angebracht sein. Idealerweise sollten sie sich auch automatisch der Sonne nachbewegen. Mit so einem System lässt sich zwar das Doppelte an Strom erzeugen, gleichzeitig ist so etwas jedoch teuer und lohnt sich für so eine kleine Anlage auf dem Dach oft nicht.

Die meist verwendete Lösung sind Aufstellhalterungen, über die man die Module auf dem Dach manuell hochklappen kann, so dass sie besser zur Sonne ausgerichtet stehen. Nachteil dabei: Du musst jedes Mal aufs Dach klettern. Und die Halterungen sind teuer.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden, lieber ein Modul mehr aufs Dach zu packen. Das ist preiswerter und ich muss nicht jeden Tag mehrfach auf unser Wohnmobildach klettern, um die Module auf- und zuklappen.

Da ich mehrere Module verbauen werde, ist es wichtig, diese parallel zu schalten. Dabei verbinde ich Pluspol mit Pluspol und Minuspol mit Minuspol, denn ich möchte die Spannung eines Moduls behalten und mehr Strom gewinnen.

Polychristallin oder Monokristallin

Wenn du dich schon mit dem Thema beschäftigt hast, wirst du diese beiden Begriffe sicher schon gehört haben. Ich mache meine Erklärung dazu kurz:

Monochristalline Module haben oft einen besseren Wirkungsgrad als die polychristallinen. Sie sind jedoch auch in der Herstellung teurer, da mehr Silizium verwendet wird. Weiterer Vorteil der Mono-Zellen ist, dass sie unempfindlicher gegen Teilabschattung sind. Wirft also ein Ast etwas Schatten auf einen Teil der Solarzelle, bringt eine monochristalline etwas mehr Strom.

Bei den kleinen Flächen auf einem Wohnmobil dürften die Unterschiede jedoch eher gering ausfallen. Daher würde ich sagen, es ist egal, welche Module du kaufst.

Wie muss ich die Solaranlage dimensionieren?

Anfangs habe ich dir aufgeführt, welche Verbraucher wir mit Strom versorgen mussten. Um das durch eine Solaranlage zu realisieren, müssen drei Dinge sinnvoll dimensioniert sein:

  • die Solarmodule
  • der Solarregler
  • die Batterie(n)

Um herauszufinden, wie du deine Anlage dimensionieren musst, solltest du dir wie wir als erstes Gedanken machen, welche Verbraucher du im Wohnmobil hast. Dann wie viel Spannung (Volt) diese benötigen und wie viel Watt sie verbrauchen und wie lange jeder am Tag läuft. Daraus ergibt sich die benötigte Leistung, Energie sowie die elektrische Ladung. Addierst du die einzelnen Ladungen der Geräte erhältst du die Menge an Ladung, die du je Tag benötigst. Daraus lässt sich ermitteln, welche Akkus du brauchst und wie groß deine Solarpanels sein sollten.[wpanchor id=»verbraucher-wohnmobil»]

Berechnung der Batterie-Größe

Ich habe mir zuerst eine Tabelle angelegt mit allen Verbrauchern:

GerätWattAmpereh / TagTag (Wh)Tag (Ah)
Macbook Ladegerät605636030
Smartphone Ladegerät201,64806,4
Wasserpumpe6050,25151,25
Kamera Akkus60,50,251,50,125
Radio1212242
Innenbeleuchtung61,254245
Ruhestrom USB Lader0,40,03249,60,72
Raspberry inkl. WLAN40,424969,6
      
Summe   514,155,095

Wir haben einen Verbrauch von rund 55 Ah jeden Tag. Dieser Wert ist sehr komfortabel gerechnet. Die beiden Laptops habe ich zum Beispiel in meiner Rechnung zweimal am Tag geladen. Bei der Beleuchtung sparen wir auch Strom durch den Einsatz von LEDs statt normalen Halogenlampen. Zum Einsatz von LEDs findest du hier einen Artikel.

Um jetzt final die benötigte Speicherkapazität der Batterie zu testen muss ich noch wissen, wie viele Tage ich autonom stehen möchte. Oder anders gesagt wie viele Tage schlechtes Wetter (bei dem der Akku nicht geladen wird) will ich kalkulieren? Da wir flexibel unterwegs sind, reichen mir 3 Tage. Bis dahin sind wir entweder ins bessere Wetter gefahren oder notfalls auf einem Platz mit Stromversorgung.

Ich benötige also 3 x 55 Ah = 165 Ah. In unserem Wohnmobil sind 2 Stück 85 Ah Starterbatterien verbaut. Diese sind alles andere als optimal für den Zweck. Diese Batterien sind dafür da, auf kurze Zeit sehr hohe Ströme zur Verfügung zu stellen und dann fast keinen Strom mehr. Bei Verbrauchsbatterien benötigen wir im Mobil aber eher langfristig wenig Strom. Auch sollten solche Batterien nicht mehr als 20% entladen werden, da sie sonst ziemlich schnell kaputt gehen. Also bleiben uns 26 Ah wenn wir sie nicht beschädigen wollen. Das reicht nicht einmal für einen Tag. Wir müssen also zusammen mit der Solaranlage auch neue Batterien kaufen. Wichtig ist hier, auf die Entladetiefe zu schauen. Den meisten zyklenfesten Batterien kann man 50-70% entnehmen. Mehr dazu im Batterie-Artikel.

Update: Mittlerweile haben wir zwei zyklenfeste Nassbatterien mit je 120 Wh als Aufbaubatterien eingebaut. Damit stehen wir nun komfortabel viele Tage frei.

Die Solarmodule

Die technischen Daten meiner Solarpanels
Die technischen Daten meiner Solarpanels

Solarmodule haben verschiedene Kenngrößen, die du wissen solltest, um eine Entscheidung zu treffen:

  1. Zunächst wäre da die maximale Leistung Pmax in Watt. Diese Zahl findest du an jedem Solarpanel. Ich habe mir 100 Watt Panels gekauft.
  2. Als nächstes die Spannung in Volt. Das sind bei meinen Panels 18 Volt.
  3. Außerdem der maximale Strom in Ampere, bei mir 5,9.

Diese drei Kennzahlen benötigst du für den Kauf und den Vergleich. Die Panels sollten genügend Strom an einem Tag liefern, um deine Batterien wieder komplett zu laden. Ich brauche ca. 55 Ah am Tag und möchte 3 Tage damit auskommen. Also muss meine Anlage 165 Ah am Tag liefern. Es reicht auch weniger, da immer etwas Energie von Dach kommt, auch wenn es bewölkt ist.

Ich habe daher für den Start 2 Stück 100WP Solarmodule gekauft und kann mir bei Bedarf noch ein drittes auf das Dach bauen. Wenn du nicht so viel Platz hast, dann kaufe ein oder zwei mit mehr Leistung. Weiter unten empfehle ich dir verschiedene Module.

Der Laderegler

Unser Solar Laderegler im Wohnmobil liefert den ersten Strom
Unser Solar Laderegler im Wohnmobil liefert den ersten Strom

Das dritte Teil in einer Solaranlage im Wohnmobil, die man auch Inselanlagen nennt, ist der Laderegler. Dieser nimmt den Strom von den Solarmodulen auf und leitet ihn, zur Batterie passend, in selbige. Er ist also dafür da, deine Batterien ordentlich zu laden. Du musst also darauf achten, dass dein Laderegler zur Batterie passt oder zumindest einen Modus zum Laden anbietet. Die meisten aktuellen Regler kommen mit Nass- sowie Gel- und AGM-Batterien klar.

Wichtig für den Regler ist die maximale Leistung und vor allem der maximale Strom. Ich habe oben geschrieben, dass meine Panels 5,9 A maximal liefern. Da ich zwei Stück habe und Reserve für ein drittes haben möchte, brauche ich also einen Regler, der mindestens 18 A schafft und 300 Pmax.

Die Kabel

Die richtige Dimensionierung der Kabel ist wichtig. Sind deine Kabel zu dünn, dann hast du recht schnell hohe Spannungsabfälle und deine Solaranlage produziert wesentlich weniger Ertrag, als sie könnte. Die Kabel zwischen den Solarpanelen und dem Laderegler sowie dem Laderegler und der Batterie müssen richtig dimensioniert sein. Das Kabel zwischen Laderegler und Batterie sollte so kurz wie möglich sein. Ich habe in einem weiteren Artikel beschrieben, wie dick die Kabel sein müssen und auch entsprechende Kabeldicke-Rechner gebaut. Lies einfach da weiter (geht in einem neuen Fenster auf): Kabeldicke für Solaranlage.

Kaufempfehlung Solaranlage Wohnmobil

Ich habe die genutzten Komponenten hier einmal als Budget-Variante und einmal als Markenprodukt herausgesucht und verlinkt. Die Markenprodukte haben bessere Haltbarkeit, mehr Garantie und oft auch bessere Leistung. Wenn der Preis eine Rolle spielt, bist du mit der Budget Variante aber auch gut bedient:

BauteilBudgetMarke
2 x Solarmodul je 100 Watt2 x ca. 80-90 Euro je Stück2 x 199 Euro Solar Swiss Module
Laderegler Stecca 3030ca. 100 EuroSmartSolar MPPT 100/30
2 x Spoilerset Befestigung2 x ca. 40 Euro 
1 x Klebesetca. 50 Euro 
1x Dachdurchführungca. 12 EuroDachdurchführung ca. 12 Euro
2 C4 Y-Verteiler2 x ca. 12 Euro 
1 Anschlusskabel 4 mm ø Länge 6-8 mca. 30 EuroSolarkabel einadrig
1 Batteriekabel 1,5 mca. 20 EuroBatteriekabel 19 Euro
Summe472 Euroca. 750

Die Lieferung

Solaranlage Wohnmobil – alle Teile sind da
Solaranlage Wohnmobil – alle Teile sind da

Warum ich mich genau für diese Komponenten entschieden habe, erkläre ich euch:

  • Bei den Solarmodulen habe ich mich für einen Lieferanten entschieden, der gut bewertet war.
  • 100 Watt habe ich gekauft, weil ich es berechnet hatte.
  • Beim Laderegler habe ich mich für ein Markenprodukt und gegen ein preiswertes Produkt von eBay entschieden. Ich wollte zum Einen die Garantie haben und zum Anderen ein Display, um zu sehen, wie viel Strom ich produziere. Außerdem sollte der Laderegler eine Reserve für den Anschluss eines weiteren Solarmoduls haben.
  • Die beiden Spoilersets habe ich gekauft, weil mir einfache Winkel aus Aluminium einfach zu unsicher waren. Ich möchte nicht, dass mir die Panels bei 100 km/h einfach vom Dach gefegt werden und möglicherweise nachfolgende Fahrer verletzt werden.
  • Die Anschlusskabel habe ich ganz bewusst mit 6mm Durchmesser gekauft. Sind die Kabel zu dünn, dann entsteht mehr Leistungsverlust in Form von Wärme. Zum Einen möchte ich die Verluste vermeiden und zum Anderen einen potentiellen Kabelbrand. (Mehr im Artikel zu Kabelquerschnitt im Wohnmobil)

Montage der Solaranlage auf das Wohnmobil

Für die Montage solltest du dir ein Wochenende Zeit nehmen. Ich habe zwei Tage dafür benötigt. Jeweils von Mittag bis ca. 19 Uhr habe ich gewerkelt. Zuerst habe ich die Spoiler an die Panele gebaut, dann die Solarpanele aufs Dach montiert und danach alles angeschlossen. Ich erkläre es hier im Detail:

1. Dach vorreinigen

Als Erstes habe ich ein Solarpanel und zwei Spoiler einzeln aufs Dach getragen und probiert, wie sie am Besten liegen. Wichtig ist, dass kein Schatten vom Dachaufbau darauf fällt. Ich habe dann mit einem Stift die Umrisse angezeichnet, damit ich weiß, wo ich reinigen und schleifen muss.

Solarmodul und Solarspoiler anzeichnen auf dem Dach
Solarmodul und Solarspoiler anzeichnen auf dem Dach

Im ersten Reinigungsschritt geht es einfach darum, den groben Schmutz zu entfernen. Daher habe ich es einfach mit Seifenwasser und Schwamm erledigt und danach das Dach mit einem Tuch trocken gewischt.

Wohnmobil Dach vorreinigen, gegen groben Schmutz
Wohnmobil-Dach vorreinigen, gegen groben Schmutz

2. Solarspoiler vorbereiten

Im nächsten Schritt habe ich die Spoiler vorbereitet. Diese sind auf einer Seite schon vorgebohrt. Ich musste als erstes die Löcher durchbohren. Dazu habe ich einen 3,5er Bohrer genutzt.

Solarspoiler vorbohren mit 3,5er Bohrer
Solarspoiler vorbohren mit 3,5er Bohrer

Danach habe ich den ersten Spoiler auf eine Ablage gelegt und das Solarmodul eingelegt. Denn als nächstes musste ich die Löcher in den Rahmen des Moduls bohren. Damit die Schrauben gut reingehen, ist vorbohren wichtig. Ich habe mit dem gleichen Bohrer kurz durch den Spoiler den Rahmen angebohrt, um eine Markierung zu erhalten. Danach habe ich den Spoiler wieder entfernt und den Rahmen durchgebohrt.

Solarmodul und Solarspoiler ineinander gefügt
Solarmodul und Solarspoiler ineinander gefügt
Solarspoiler und Solarpanel anbohren
Solarspoiler und Solarpanel anbohren
Solarmodul markiert durch Bohrer
Solarmodul markiert durch Bohrer
Solarmodul Rahmen durchgebohrt
Rahmen des Solarmoduls durchgebohrt
Solarspoiler abschleifen damit sie gut haften
Solarspoiler abschleifen damit sie gut haften

Danach habe ich noch die Spoiler mit den mitgelieferten Schrauben mit den Solarmodulen verschraubt. Die Abstandhalter müssen in den Spoiler hinein.

Solarspoiler Detailaufnahme mit Abstandshalter
Solarspoiler Detailaufnahme mit Abstandshalter

Als nächstes ging es auf dem Dach weiter. In der angezeichneten Fläche für die Spoiler habe ich mit dem mitgelieferten Schleifvlies die Fläche angeraut. Dabei geht es nicht darum, die Farbe komplett zu entfernen, sondern darum, die Oberfläche anzurauen, damit der Kleber besser hält. Ganz schöne Arbeit bei 30 Grad und Sonnenschein auf dem Dach…

Wohnmobil Dach abschleifen mit Schleifvieß
Wohnmobil-Dach abschleifen mit Schleifvlies

Nach dem Aufrauen habe ich die Ränder bündig mit Kreppband abgeklebt. Damit ist es nach dem Kleben einfacher, den überschüssigen Kleber zu entfernen.

Wohnmobil Dach Solarspoiler abkleben
Wohnmobil-Dach Solarspoiler abkleben

3. Aufkleben der Solarmodule auf das Wohnmobil-Dach

Als nächstes habe ich die Klebeflächen mit Spiritus vorgereinigt und sie danach mit dem mitgelieferten Aktivator/ Reiniger behandelt. Dazu habe ich einen weichen und nicht fusselnden Lappen benutzt. Danach muss das Ganze mindestens 10 Minuten ablüften. Nach dieser Zeit wird der Primer aufgetragen ebenfalls mit einem weichen, fusselfreien Tuch. Einfach dünn auf die Klebestelle auftragen. Parallel habe ich den Aktivator und den Primer auch auf die Solarspoiler aufgetragen. Der Primer muss mindestens 30 Minuten ablüften.

Nach der Wartezeit habe ich das erste Modul verklebt. Dazu habe ich es auf dem Dach umgedreht und den Kleber, Sikaflex 252, in Raupen aufgetragen.

Solarspoiler mit Sikaflex Raupen
Solarspoiler mit Sikaflex Raupen

Danach das Modul umdrehen und vorsichtig und passgenau auf den mit Kreppband markierten Bereich aufkleben.

Solarmodul vorsichtig aufkleben
Solarmodul vorsichtig aufkleben

Nach dem Aufkleben musst du das Solarmodul leicht andrücken. Der Kleber sollte zwischen 2 und 3 mm dick zwischen Dach und Spoiler sein. Hast du das erste Modul verklebt, geht es mit dem zweiten Modul weiter.

4. Aufkleben eines Kabelkanals

Wie oben schon erwähnt, werden beide Module werden bei mir parallel geschaltet. Damit addiert sich die Stromstärke und die Spannung bleibt bei 12 V. Im Keller hatte ich noch ein wenig Kabelkanal, der 5 cm breit war. In diesen habe ich die C4 Y-Adapter montiert und darin beide Module verschaltet.

kabelkanal-y-verteiler.jpg
Kabelkanal und Y-Verteiler

5. Dachdurchführung auf dem Wohnmobil montieren

Irgendwie müssen die Kabel von den Solarpanelen auf dem Dach ins Wohnmobil zu den Batterien gelangen. Dafür habe ich als nächstes die Dachdurchführung montiert. Die Stelle dafür habe ich in der Nähe der Module und der ehemaligen Sat-Antenne gewählt. Dadurch kommen die Kabel in unserem großen Schrank heraus und ich kann super verkabeln.

Als Erstes habe ich die Durchführung aufgelegt, angezeichnet und die Stelle aufgeraut. Als Nächstes habe ich mit einem 23 mm Lochbohrer ein Loch in das Dach gebohrt.

Solar Dachdurchführung bohren mit Lochbohrer
Solar Dachdurchführung mit Lochbohrer bohren
Erfolgreich durchgebohrt. Blick in den Schrank.
Erfolgreich durchgebohrt. Blick in den Schrank.

Danach habe ich in das Loch ein kleines Stück Leerrohr mit Dekasil eingeklebt. Das Rohr steht oben ein wenig über. Falls doch mal irgendwie ein wenig Wasser in die Dachdurchführung eindringt, dann läuft dieses so nicht direkt nach innen.

Wohnmobil Dach Bohrung abgedichtet
Die abgedichtete Bohrung im Wohnmobildach

Danach habe ich den Rand mit Kreppband abgeklebt, die Oberfläche und die Dachdurchführung gereinigt und geprimert (wie schon weiter oben beim Solarmodul beschrieben).

Nun habe ich die Kabel durchgezogen und auf die richtige Länge geschoben. Nach der notwendigen Wartezeit habe ich dann das Sikaflex aufgetragen und die Durchführung aufgeklebt.

wohnmobil-dachdurchfuehrung.jpg
Dachdurchführung aufkleben und anschließend abdichten

Anschließend habe ich die beiden Durchlässe der Dachdurchführung von außen noch mit dem Dichtmittel Dekasil abgedichtet, da die beiden Kabel dünner waren als die Gummidichtungen. Ich habe keinen Sikaflex Kleber genommen, weil ich an das Kabel vielleicht nochmal ran kommen muss.

6. Montage und Anschluss aller Komponenten der Solaranlage

Wohnmobil Dachdurchführung mit Dekasil abgedichtet
Durchlässe der Dachdurchführung mit Dekasil abgedichtet

Bevor ich im nächsten Schritt alles verkabelt habe, habe ich die Solarmodule mit Pappe abgedeckt. Sobald Licht auf sie fällt, produzieren sie Strom. Da ich keinen gewischt bekommen und auch nichts brutzeln wollte, ist das Abdecken aus Sicherheitssicht sehr sinnvoll!

Solarmodule abdecken, da sie sofort Strom produzieren
Solarmodule vor der Montage der Kabel abdecken, da sie sofort Strom produzieren

Nun geht es darum, einen Platz für den Solarregler zu suchen. Ich habe extra einen mit Display gekauft, um immer zu sehen, wie viel Strom wir so produzieren. Spielerei, aber für uns schön und vielleicht auch ein wenig wichtig ;-)

Der Solarregler musste also außerhalb des Schrankes und möglichst nahe bei der Batterie befestigt werden (weil das Kabel zwischen Laderegler und Batterie so kurz wie möglich sein sollte). Ich habe einen Platz in der Nähe der Sitzbank gefunden und den Regler mit vier Schrauben angebracht.

Zwischen Batterie und Laderegler gehört außerdem eine Sicherung. Wenn hier mal etwas schief geht, brennt dir so nicht das ganze Wohnmobil ab. Ich habe eine ganz normale KFZ Sicherung genommen (diese sieht man leider auf dem Foto nicht so gut), die ich auch an meine dicken Batteriekabel anklemmen kann. Diese kostet bei eBay 3 Euro.

Nach der Montage der Sicherung, habe ich den Regler mit der Batterie verbunden. Dafür habe ich erst beide Kabel an den Regler angeklemmt und dann das rote an den Pluspol der Batterie und danach das schwarze an den Minuspol. Diese Reihenfolge ist wichtig, da Minus in Autos und Wohnmobilen normalerweise auch am Rahmen anliegt und du so Kurzschlüsse beim Anklemmen vermeidest.

Solarregler an die Batterie anschliessen
Anschluss des Solarreglers an die Batterie

Als Nächstes habe ich die Plusleitung der Solarmodule an den Regler angeschlossen und danach die Minusleitung. Damit es schöner aussieht, habe ich die Kabel noch in Kabelkanäle gepackt, die ich noch da hatte.

Solarregler angeschlossen und mit Kabelkanälen verschönert
Solarregler angeschlossen und mit Kabelkanälen verschönert

Sobald ich dann die Pappen von den Solarpanelen abgenommen habe, wurde sofort Strom produziert und die Batterien geladen. Ein wirklich tolles Gefühl. Und so sieht das Dach von unserem Wohnmobil nun aus:

So sieht unser Simon nun auf dem Dach aus mit den Solapanels
So sieht unser Simon nun auf dem Dach aus mit den Solapanels

Für die komplette Montage habe ich ca. 14 Stunden benötigt. Mit diesem Text kannst du auch deine eigene Solaranlage komplett selber montieren. Wenn du Fragen hast, dann frage mich gerne hier in einem Kommentar.

Experten im Podcast zum Thema „Solar im Camper“

Auch in unserem Podcast steht Elektrik und Solar im Fokus. In dieser Folge sprechen Nele und Sebastian über das Thema «Elektrik für Anfänger – Solar im Camper«. Sie tauschen sich über Erfahrungen aus, geben Informationen und Tipps. Hör doch mal rein:

Fotos: (c) Sebastian / camperstyle.de

 

Letzte Aktualisierung am 1.06.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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