skip to Main Content
Wintercamping mit Hund

Wintercamping mit Hund: Ab in den Schnee!

Hast du schon mal überlegt, im Winter mit Hund campen zu gehen? Und damit meine ich nicht, ins warme Spanien zu flüchten, sondern in Deutschland zu bleiben, an die See, in ein Mittelgebirge oder gar in die Alpen. Aber ist das nicht viel zu kalt? Richtig ausgerüstet und vorbereitet ist Wintercamping mit Hund eine tolle Sache. Und den meisten Hunden ist „Schietwetter“ egal und fast alle, die ich kenne, lieben Schnee. Also, worauf wartest du?

Diese Rassen sind fürs Wintercamping gut geeignet

Klar, nicht jeder Hund freut sich über Kälte und Schnee. Ein italienisches Windspiel, das schon ab September einen Mantel braucht, ist weniger fürs Campen im Winter zu haben. Grundsätzlich frieren kleine und kurzhaarige Rassen schneller. Dafür gibt es aber viele nordische Hunderassen, die für die kalte Witterung geradezu prädestiniert sind, wie zum Beispiel Husky, Malamute und Co. Auch meine Border Collies, die für die harte Arbeit im schottischen Hochland gezüchtet wurden, haben nur wenig Probleme mit winterlichen Temperaturen. Weitere Tipps rund um das Thema Kälte und Hund erhältst du in Nimas Beitrag «Mangelnde Isolation im Camper und die Gefahr für deinen Hund«.

Foto: © Barbara Homolka

Das gehört für Wintercamping mit Hund ins Wohnmobil/den Wohnwagen

Schon im Sommer haben wir mehr für Hunde als für uns selbst dabei. Im Winter wird deine Checkliste entsprechend länger. Den Hund warm und trocken halten, ist deine Mission. Hand aufs Herz: Wo schlafen deine Hunde? Meine, egal wo wir sind, bei mir im Bett, am besten mit Körperkontakt (auch wir hatten uns einmal geschworen, dass der Hund nie mit ins Bett darf!). Und dann ist es auch überhaupt kein Problem, während einer three-dog-night, wie die Aborigines eine verdammt kalte Nacht nennen, kuschelig warm zu bleiben.

Allerdings gibt es durchaus konsequente Menschen oder Hundehalter mit sehr großen oder sehr vielen Hunden, wo das schlichtweg logistisch nicht möglich ist. In diesem Fall brauchst du ein Hundebett, das die Kälte von unten gut abhält. Gut bewährt hat sich da ein Vetbed Isobed. Weiteren Schlafkomfort verschaffst du deiner Fellnase mit einem Schaffell, einem Kuschelsack oder einem zusätzlichen Fleece-Mantel.

Brauchen Hunde einen Mantel? An dieser Frage scheiden sich alljährlich die Geister. Kleine, alte, kurzhaarige Hunde und solche, die aus südlichen Ländern stammen, profitieren in jedem Fall von einem Mantel beim Spaziergang. Mäntel sind mittlerweile als richtig tolle Kombinationen aus Regenmantel mit wärmender Fleece-Einlage erhältlich.

Wenn du und dein Hund ohne schützenden Mantel unterwegs seid, bleibt es nicht aus, dass ihr nass wieder ins Wohnmobil kommt. Ein nasser Hund im Haus ist schon nicht fein, im Wohnmobil allerdings grenzt der Geruch an biologische Kriegsführung. Für diesen Zweck gibt es Hundebademäntel, die mittlerweile sogar aus schnell trocknender Bio-Baumwolle hergestellt werden. Mein Hund Idgie mag wiederum weder Outdoor- noch Hundebademäntel, deshalb habe ich gleich ein ganzes Arsenal an Handtüchern an Bord. Denn trocknen muss das alles ja auch wieder. Wenn es ein richtig gutes Gassi war, also mit Schlamm und Modder, ist zudem eine Wäsche angesagt.

Übrigens sind Decken, Handtücher und sonstiges Equipment nicht das einzige, von dem du mehr als im Sommer an Bord haben solltest, denn bei kaltem Wetter haben Hunde einen erhöhten Energiebedarf. Also zumindest dann, wenn sie bei Aktivitäten der Kälte ausgesetzt sind (tierische Couchpotatoes, die den Tag schlafend im Wohnmobil verbringen, sind von dem Effekt genauso wenig betroffen wir ihre zweibeinigen Kollegen). Seid ihr also viel und gerne bei frostigem Wetter unterwegs, hat dein Hund ein größeres Verlangen nach Kalorien. Wir nehmen auf Reisen und zum Wandern gerne BALF Trockenbarf mit. Es ist schön leicht, lässt sich einfach in Wasser aufweichen und nachhaltig hergestellt ist es obendrein.

Eine nicht zu unterschätzende Gefahr beim winterlichen Gassi und auch beim Campen ist das fehlende Licht. Wenn du in der Dämmerung oder in der Dunkelheit unterwegs bist, ist sehen und gesehen werden essentiell. Damit beide Hände frei bleiben, habe ich mir diese Kopflampe gekauft, die richtig viel Licht ins Dunkle bringt. Bringe am Halsband oder Geschirr leuchtstarke LED-Sicherheitslichter* an, die dir immer verraten, wo dein Hund gerade ist.

Fit durch den Camper-Winter

Neben der Kälte im Wohnwagen oder Wohnmobil lauern noch ein paar Gesundheitsgefahren. Schnee fressen ist absolut tabu, denn das kann zu einer Schneegastritis mit Appetitlosigkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Vor dem Gassi solltest du die Pfoten mit einer Salbe behandeln, die die Pfoten vor Schnee und Streusalz schützt. Nach dem Spaziergang werden die Pfoten mit lauwarmem Wasser abgewaschen. Empfehlenswert ist zudem, das Fell zwischen Zehen kurz zu halten – so kann sich darin weniger festsetzen. Ganz empfindliche Hunde profitieren von Hundeschuhen*.

Das Immunsystem deines Hundes kannst du mit wertvollen Ölen, zum Beispiel Lachsöl, stärken. Ein totaler Vitamin-C-Booster sind Hagebutten.

Wenn Ihr nicht so viel im Freien unterwegs seid, helfen dir und deinem Hund Beschäftigungsideen, die auch im Wohnwagen durchgeführt werden können. Mein Favorit ist die Objektsuche, sie funktioniert auch im Wohnwagen oder -mobil. Wie du sie aufbaust und weitere Spielideen verrate ich dir in meinem Artikel „Hundum glücklich und gesund“.

Foto: © Barbara Homolka

Tolle Reiseziele für das Wintercamping mit Hund in Deutschland

Deutschland hat alles, was du für ein entspanntes Wintercamping brauchst: eine gute Infrastruktur an ganzjährig geöffneten Campingplätzen und tolle Natur, die zahlreiche Aktivitäten an der frischen Luft zulässt. Ich verrate dir meine 3 Top-Reiseziele für Wintercamping mit Campingplatz-Tipps:

Bayerischer Wald

Lange Zeit galt der Bayerische Wald als echter Geheimtipp, dabei wurde der Nationalpark schon vor 50 Jahren gegründet. Legendär sind die großen Tierfreigehege, die du zusammen mit Hund besuchen kannst. Relativ schneesicher ist der Bayerische Wald auch. Winterwanderwege locken dich in die Natur und es stehen dir weitere Freizeitaktivitäten mit Hund offen. Fahre mit der Arber Bergbahn auf den großen Arber oder besichtige das Freilichtmuseen in Finsterau. Unschlagbarer Vorteil: Im Nationalpark ist Feuerwerk verpönt und ist somit der perfekte Ort für Silvesterflüchtlinge. Mehr Infos bekommst du hier: Bayerischer Wald.

▶▶ Campingplatztipp im Bayerischen Wald: Campingplatz am Nationalpark

Der kleine Campingplatz liegt am Ortsrand von Klingenbrunn idyllisch am Waldrand. Er verfügt über 100 Stellplätze und ein kleines Schlaffassdorf; ein Restaurant mit regionaler Küche ist ebenfalls vorhanden. Hunde wohnen hier kostenlos und eine örtliche Hundeschule bietet Workshops für dich und deinen Vierbeiner. Von hier aus kommst du schnell zu den schönsten Ecken im Nationalpark. Infos und Kontakt über die Seiten des Campingplatzes und des Schlaffassdorfes.

Foto: © Günter Moser / Tourismusverband Ostbayern e.V.

Schwarzwald

Hoch empor ragt der Schwarzwald in Südwestdeutschland und so stehen deine Chancen auf Schnee sehr gut. Im Hochschwarzwald stehen dir insgesamt 550 Kilometer gebahnte und gewalzte Winterwanderweg zur Verfügung. Oder probier das Schneeschuhwandern aus. Die Langlaufloipen des Schwarzwalds sind leider für Hunde tabu, aber du kommst auch ohne Ski voll auf deine Kosten. Schau zur Vorbereitung auf den Informationsseiten des Hochschwarzwaldes vorbei.

▶▶ Campingplatztipp im Schwarzwald: Lynx Camp, Schönau

Dieser kleine, aber feine Campingplatz liegt in 1.000 Meter Höhe beim heilklimatischen Luftkurort Schönau. Die Triberger Wasserfälle liegen in 3,5 Kilometern Entfernung und rund um das Camp finden Hund und Halter weitere Wanderwege. Da der Platz sehr klein ist, musst du vorher rechtzeitig reservieren. Hunde, auch mehrere, sind gerne gesehen. Infos findest du auf der Seite vom Lynxcamp.

Foto: © Hochschwarzwald Tourismus GmbH

Harz

Der Harz ist einfach magisch und das höchste Mittelgebirge Norddeutschlands. Der Harz ist geradezu prädestiniert für den Urlaub mit Hund – nicht nur im Winter. Selbst bei Eis und Schnee findest du gut begehbare Winterwanderwege. Dazu kommen zahlreiche Freizeitmöglichkeiten, die zusammen mit dem Hund erlebbar sind, wie zum Beispiel eine Fahrt mit der Brockenbahn, ein Ausflug mit der Seilbahn auf den Wurmberg oder der Besuch der Grube Samson. Tolle Anregungen findest du auf der Seite Harzinfo.

▶▶ Campingplatztipp im  Harz: Camping Braunlage

Der Platz ist ideal, wenn du die schönsten Ecken des Harz erkunden willst und er liegt mitten im Wald. Der Platz bietet auf mehreren Terrassen 150 Stellplätze für Urlauber sowie einige Dauercampingplätze. Ein kleines Restaurant ist ebenfalls vorhanden. Reservieren kannst du direkt über die Homepage des Campingplatzes.

Titelbild: © Barbara Homolka

Letzte Aktualisierung am 1.06.2023 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

This Post Has 0 Comments

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back To Top